Die SGE (Search Generative Experience) von Google und ihre Auswirkungen
Die SGE (seit Mai 2024 in AI Overviews umbenannt, im deutschsprachigen Raum künftig KI-Übersichten) ist ein neues, von Google entwickeltes Feature, das künstliche Intelligenz (KI) nutzt, um Suchergebnisse zu generieren und zu personalisieren. Sie wurde erstmals im Mai 2023 auf der Google I/O vorgestellt. Wir haben uns angesehen, wie die SGE genau aufgebaut ist und welche Auswirkungen sie auf die SEO-Arbeit haben wird.
Was ist die SGE (Search Generative Experience)?
Im Gegensatz zur aktuellen Google-Suche verwendet die SGE KI-Algorithmen, um Suchanfragen zu verstehen und relevante Ergebnisse zu liefern. Die SGE nutzt NLP (Natural Language Processing) um Suchanfragen in Echtzeit zu verstehen. Sie setzt außerdem maschinelles Lernen ein, um die KI-Algorithmen zu trainieren.
Dadurch ist die SGE besonders gut in der Beantwortung von Longtail-Suchanfragen, die eine spezifische Frage oder ein bestimmtes Nutzer-Bedürfnis ausdrücken. Mussten Nutzer früher mehrmals googeln, um Antworten auf Fragen wie „Welche Wanderwege sind in den französischen Alpen empfehlenswert?“ zu finden, liefert die SGE diese nun automatisch mit nur einem Klick.
Wer die Search Generative Experience ausprobieren möchte, kann sich über die Google Search Labs auf eine Warteliste für die Beta-Version setzen lassen. Dies funktioniert allerdings nur in den 120 Ländern und Regionen, in denen die SGE bereits verfügbar ist. Europa, bzw. Deutschland ist bislang noch nicht dabei.
Wie ist die SGE aufgebaut?
Die Search Generative Experience besteht aus drei Elementen – dem AI Snapshot, dem Konversationsmodus und den Vertical Experiences:
- AI Snapshot: Der AI Snapshot fasst für jede Suchanfrage Informationen aus verschiedenen Quellen zusammen. Er besteht aus einer Textantwort inkl. Referenzquellen und einem Link-Karussell, das ebenfalls weiterführende Quellen auflistet. Das Top-Karussell bietet mindestens drei Quellen auf, kann aber auch mehr als 20 Quellen enthalten. Bilder und Videos können ebenfalls Teil des AI Snapshots sein.
- Konversationsmodus: Der Konversationsmodus ist die Chat-Funktion der SGE. Nutzer können in „natürliche Sprache“ Fragen stellen, Anweisungen geben und sogar über verschiedene Themen diskutieren.
- Vertical Experiences: Vertical Experiences sind auf bestimmte Themen spezialisierte Suchergebnisse. So bietet beispielsweise bei Shopping-Suchanfragen eine in die SGE integrierte Sidebar detaillierte Produktinformationen sowie Bewertungen und Vergleiche auf Basis des Google Shopping Graph basieren.
Quelle: SGE_Datum:01.12.23_Keyword:iphone14
Was sind die Auswirkungen der SGE auf SEO und Unternehmen?
Die SGE hat das Potenzial, die SEO-Landschaft grundlegend zu verändern. So basiert die Search Generative Experience auf anderen Algorithmen als Google. Ein gutes Ranking in der Google-Suche ist daher keine Garantie für eine gute Sichtbarkeit in der SGE.
Zudem verschieben sich die organischen Ergebnisse immer weiter nach unten und sind somit für die Suchenden weniger sichtbar. Das bedeutet weniger Klicks auf die Top-Positionen bei Google.
Eine mögliche Folge der SGE ist auch die Zunahme von sogenannten Zero-Click-Searchs: Suchanfragen, bei denen Nutzer nicht mehr auf die Suchergebnisse klicken, sondern nur noch die Informationen im SGE Snapshot lesen.
Für SEO bedeutet dies, dass vor allem informativer Content, z.B. Definitionen und FAQs, in vielen Bereichen wahrscheinlich deutlich weniger Traffic generieren wird. Besonders Publisher müssen voraussichtlich mit einem deutlichen Traffic-Rückgang rechnen. Dagegen können spezialisierte Nischenanbieter möglicherweise von der SGE profitieren, sofern sie hochwertige Antworten auf komplexe Fragen liefern.
Quelle: SGE_Datum:01.12.23_Keyword:best travel tips for scotland in october
Auch E-Commerce-Unternehmen stellt die SGE mit einem völlig neuen Einkaufserlebnis, der interaktiven Vertical Experience, vor neue Herausforderungen.
Status quo der Search Generative Experience
Die SGE befindet sich noch in der Beta-Phase und wird von Google kontinuierlich verbessert. Die am häufigsten auftretende Fehler sind:
- Halluzinationen: Die SGE kann manchmal ungenaue oder irreführende Ergebnisse liefern. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn die SGE auf unzuverlässige Informationen aus dem Internet zurückgreift.
- Falsche Interpretation von Suchanfragen: Die SGE kann Suchanfragen falsch interpretieren und dadurch irrelevante Ergebnisse generieren.
- Probleme mit der Personalisierung: Die SGE kann manchmal Probleme mit der Personalisierung haben und daher Ergebnisse generieren, die für den Benutzer nicht relevant sind.
Tipps für die Vorbereitung auf die SGE
SEO-Spezialisten und Unternehmen können sich auf die SGE vorbereiten, indem sie folgende Tipps befolgen:
- Hochwertige Inhalte erstellen: Die SGE generiert Suchergebnisse aufgrund der Qualität der Inhalte. Es gilt immer zu hinterfragen, ob die eigenen Inhalte die Intention relevanter Suchanfragen bestmöglich bedienen.
- Content strukturieren: Website-Inhalte sollten so strukturiert sein, dass sowohl Nutzer als auch die SGE leicht Informationen daraus ziehen können, zum Beispiel durch aussagekräftige Zwischenüberschriften, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, und kurze Zusammenfassungen vor Textbeginn.
- E-E-A-T und Grundlagen der Onpage-Optimierung beachten: Diese bleiben weiterhin relevant.
Fazit: SGE wird SEO nicht ersetzen
Google hat noch nicht bekannt gegeben, wann die SGE für alle Nutzer verfügbar sein wird. Laut Google-CEO Sundar Pichai ist jedoch eines sicher:
“While it’s exciting new technology, we’ve constantly been bringing in AI innovations into search for the past few years, and this is the next step in the journey.”
Die Search Generative Experience von Google wird die SEO-Arbeit grundlegend verändern. Das bedeutet aber nicht, dass Unternehmen in Zukunft kein SEO mehr brauchen. Schließlich ist Google nach wie vor auf qualitativ hochwertigen Content von Experten angewiesen. Online-Unternehmen, die weiterhin Helpful Content anbieten, werden auch in Zukunft vom SEO-Kanal profitieren.